god save brit food


_ steht  am ‘East London’ am Mehringdamm. Ich gehe sofort rein, einem unterbewussten Impuls folgend, der sehr im Gegensatz zum auch von mir gepflegten ‘Englisch-Essen-Verunglimpfen’ steht.

Auf diversen Englandfahrten mit kleinem Budget in den 80er Jahren hat sich mein Urteil über Britische Küche gefestigt. Unerfreuliche und teure Erfahungen – ‘Do you eat your Lasagne with chips or with rice?’ – erzählte ich gern.

Das ist ungerecht. Es waren frühe Erfahrungen mit einer neoliberalen Preisstruktur – vermutlich gab es besseres englisches Essen sehr weit außerhalb meines Budgets. Oder manchmal noch innerhalb, wie Fish + Chips an irgendeinem schottischen Hafen, die ich mir mit einer Möwe (einer beschissen großen und bedrohlichen und agressiven Möwe) teilte.

So aß ich auch am Mehringdamm Fisch + Chips, die 2t-besten meines Lebens. Lustigerweise gab es dazu ‘vorzermanschte’ Erbsen – Briten zermanschen Erbsen ja mit der Unterseite der Gabel, um sie an dieser klebend zum Mund zu führen, anders als alle anderen gabelbenutzenden Kulturen, die Erbsen in den Mund schaufeln, und dort mit den Zähnen oder nötigenfalls mit dem Gaumen zerdrücken – ironisches Zitat oder lokale Spezialität?

Egal, mit Newcastle Brown Ale fügte es sich gut.

Comments

4 responses to “god save brit food”

  1. Noname Avatar
    Noname

    Das mit den Erbsen ist einer klassendistinktion geschuldet: einzeln & unzermanscht auf der Rückseite der Gabel = Upper class
    Anders = Plebs

  2. rolf Avatar

    interessant.

    wirklich ‘einzeln & unzermatscht auf der RÜCKSEITE der Gabel’ < das habe ich noch nie beobachtet (was aber bei meinem Umgang nicht verwundert....)

  3. Noname Avatar
    Noname

    Ich hatte nicht völlig Recht, so ist es richtig:
    Take pea-eating etiquette – the example often cited as the epitome of snobbish pointlessness. The etiquette books’ “correct” method of eating peas (ie the middle/upper-class method) is to use your knife to squash the peas onto the convex back of the fork. The “incorrect” (working-class) method is to turn the fork prongs-up and scoop peas up with it, as though it were a spoon. The incorrect method is clearly more sensible, or at least more ergonomic, in that more peas per forkful are transported from plate to mouth – about 13 on average, according to my tests, as opposed to about eight using the socially superior squashing method.

  4. rolf Avatar

    Oh, dann habe ich offenbar schon mal mit zumindest der ‘Middleclass’ gespeist.

    Gibt es auch eine Quellenangabe für diese gründliche Betrachtung?

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